Ein historisches Ensemble mit Zukunft im Zürcher Weinland

Kulturlandschaft

Ein Beitrag zur Kulturlandschaft Weinland

Das Zürcher Weinland ist eine weitgehend unentdeckte touristische Perle. Es steht für wunderschöne Fluss- und Seelandschaften, für ausgedehnte Landwirtschafts- und Weinbaugebiete und umfasst schützenswerte Ortsbilder:

Im Weinland finden sich mit Ober- und Unterstammheim, Marthalen, Andelfingen, Ossingen oder Rheinau gleich mehrere der schönsten Dörfer im Kanton. Oberstammheim ist umgeben von Gebieten, die im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler von nationaler Bedeutung (BLN) aufgeführt sind und sich für eine sanfte touristische Nutzung ausgezeichnet eignen.

 

Das Weinland ist Veloland, Wanderland, Reiterland, Wasserland, Familienland, Entdeckerland und vor allem Zukunftsland mit reicher  Vergangenheit. Erst wer sich im Zürcher Weinland langsam fortbewegt, kommt in den Genuss all der Schönheiten, welche die sanfte Hügellandschaft mit den Flüssen Rhein und Thur zu bieten hat. Das wachsende touristische Interesse an diesem Erholungsraum braucht schöne Gasthöfe zum Verweilen. Davon gibt es im Weinland immer weniger. Auch darum ist die Erweiterung des Hirschen in Oberstammheim notwendig.

Fotos: Karl Fülscher, Frank Schwarzbach und Brigit Wehrli-Schindler.

Stammheim und das Stammertal

Mit ihren zahlreichen stattlichen Fachwerkbauten und den aussergewöhnlich einheitlichen und intakten Ortsbildern gehören Ober- und Unterstammheim zu den schönsten Dörfern der Ostschweiz.

Das Stammertal überrascht dank seines ungewöhnlich milden Klimas mit einer einzigartigen Vegetation: in einer seltenen Symbiose wachsen hier neben grünen Spargeln und sonnenverwöhnten Trauben auch der wunderschön blühende Tabak und der traditionelle Stammer Hopfen, aus dem das Stammheimer Bier gebraut wird.

Übersicht Stammertal im Zürcher Weinland mit geschützter Kulturlandschaft und schützenswerten Ortsbildern.

"Das Zürcher Weinland ist geprägt von schönen Rebbergen, der weiten Landschaft und von intakten Dorfkernen wie z.B. dem Hirschen-Ensemble in Oberstammheim. Solche Wunder gilt es unbedingt zu erhalten."

Kurt Schüpbach, Präsident ProWeinland

Fotografien von Theo Frey

Seit Herbst 2008 schmücken Stammheim-Bilder des Fotografen Theo Frey (1908-1997) den «Hirschen». Sein Werk zählt zu den bedeutendsten der Schweizer Fotografie des 20. Jahrhunderts. Die Bilder, die im «Hirschen» zu sehen sind, entstanden 1938 im Rahmen eines Projekts für die Schweizerische Landesausstellung 1939 («Landi 39»). Theo Frey hatte sich im Frühjahr 1938 an die Direktion der Landi 39 gewandt mit dem Vorschlag, die Schweiz durch zwölf ausgewählte Dorfgemeinden, die jeweils typisch für eine ganze Region sind, darzustellen. Stammheim wählte er als eine von zwölf Gemeinden aus und schuf mit Bildserien zu verschiedenen Themen  – z.B. Reben, Hopfen, Hochzeit in Stammen, Putzen an einem Samstag – ein Porträt des Dorfes. Ziel seines Projekts war es, die kulturellen Eigenheiten jeder Region sichtbar zu machen, aber auch das Gefühl der Zusammengehörigkeit und der nationalen Identität zu stärken und den Schweizern und Schweizerinnen somit ihr Land näherzubringen. Mit sieben «rein bäuerlichen» Orten legte er das Hauptgewicht deutlich auf Themen des ländlichen Lebens und seine Bilder bringen in erster Linie die Lebenswelten der kleinen Leute zum Ausdruck. Seine sorgfältig aufgebauten und konzipierten Bildserien leben dabei nicht von dramatischen Momentaufnahmen, sondern in erster Linie vom scharfen Blick für das Unscheinbare und für den Alltag, der die Menschen prägt. Freys Hauptwerk entstand in den späten dreissiger und in den vierziger Jahren. Der fotografische Nachlass von Theo Frey umfasst rund 100'000 Negative, 3500 Kontaktbögen, Belegbücher mit eingeklebten Reportagen und tausende von Arbeits-, Presse- und Ausstellungsprints.

Fotos: Theo Frey © Fotostiftung Schweiz